Göttinger Predigten im Internet, hg. von Ulrich Nembach und Johannes Neukirch


Sonntag/Feiertag: Pfingstsonntag (plattdeutsche Predigt)
Datum: 31. Mai 1998
Text: Apostelgeschichte 2, 1-18
Verfasser: Dr. Ernst Arfken


Predigttext aus: Plattdüütsch Lektionar, Hermannsburg 1981

Lukas sin Apostelgeschicht 2, 1-18

1Nu weer dat sowied, un Pingsten weer kaamen. Se weeren all bi'nanner up een Ste. 2Up eenmal keem 'n Böö up, dat klung as Sturmgebruus. Dat heel Huus, wor se seeten, weer dar vull van. 3Dor keemen Tungen as Füüerflammen, de ut'annerflickern, de setten sük up elkeen. 4Un elk weer vull van de Heilige Geist un fung an, up so'n Aart un Wies to praaten, as de Geist elkeen dat ingeben de. 5Domals geev dat aber Joeden, de weeren nah Jerusalem hentrucken - dat weeren Minschen, de voel van Gott hoolen den -. Van Huus ut keemen se van verscheiden Volk ut all Kanten van de Welt. 6As nu dit Gebruus anfung, leep dat Volk tohoop. Jeder weer benaut; se höörten ja, dat de annern in sien Spraak reden den. 7Se weeren ganz buten sük un wüssen vör Wunnern nix anners to seggen: "Sünd de, de dor an't Praaten sünd, nich all ut Galiläa? 8Wo kümmt dat denn, dat wi uns' Moderspraak höören, wo wi mit grootworden sünd? 9Parther, Meder, Elamiter, un de in Mesopotamien wahnen doot, Joeden ut Kappadozien, Pontos un Kleinasien, 10Phrygien un Pamphylien, in Ägypten un bit in de Gegend von Lybien, dicht bi Kyrene, de Utlänners van Rom, Joeden un ok sükse Lüü'e, de nich as Joeden gebooren weern, man eerst laater de joedsch Gloov annahmen haarn, 11Kreter un Araber, we all höören, wo se in uns're Spraaken van Gott sien groode Wark praaten doot." 12Se weeren all buten sük un kregen dat mit Nood, un elkeen segg to de anner: "Wat schall dor noch van worren?" 13Dor weeren aber ok anner Lüü'e, de maaken sük dor lüstig oever un seggen: "Se hebbt sük mit Wien vull loopen laaten." 14Do aber stunn Petrus tosaamen mit de elf annern up un fung ördentlich luud an to reden: "Höört mi all to, ji Minschen ut Jerusalem, of ji hier nu groot worrn sünd of blot för een lütje Tied hier wahnt: Dat schoelt ji weten, un paß genau up, wat ik nu tu seggen hebb: 15Disse Lüü'e hier sünd nich duun, as ji jau dat inbillt.'is ja man eerst negen Ühr mörgens! 16Wat hier passeert, dor hett de Prophet Joel al vörweg van praat: 17'Dat kummt sowied - in de letzte Daagen - seggt Gott, denn will ik mien' Geist up elke Minsche utgeeten. Denn praaten jo Jungse un jo Wichter as Propheten, un jo junge Keerls hebbt dat tweede Gesicht, un de Öllsten van jo hebbt in Slaap besünnere Drööms. 18Un up mien Knechten un Maiden in sükse Daagen will ik mien' Geist utgeeten, dat se as Propheten praaten doot.'"

Predigt öwer de Epistel van Pingsten ut Lukas sein Apostelgeschicht, Kap. 2, 2-18

Miene leewen Frünnen, Pingsten is ne schöne Tied, "das liebliche Fest", as de groote Dichter Johann Wolfgang von Goethe schreeben hett. Un to jeden van unse grooten Fierdaag as Wihnachten, Karfreedag, Ostern (in Ostfreesland heet dat Paask) vertellt uns de Bibel ne schöne Geschicht. So ok to Pingsten. Man dese Geschicht to Pingsten hett dat in sik. Dat fangt al an met dat Woord "Pingsten". Lüttje Kinner denken: Dat hett wat to doon met de Klocken, de maken "Ping". Man de Naam "Pingsten" kummt ut de grieksche Spraak un heet "föffdig". Pingsten - dat weer för de Joeden de föffdigste Dag nah dat Passahfest; un för de Christen weer dat de föffdigste Dag, nahdem Jesus Christus van de Dooden weer upstahn weer.

Nich bloot dat Woord "Pingsten" in dese Geschicht is markwördig. Dat kummt noch heel anners: Wat nu vertellt ward, dat kann'n sik gonnich so recht vörstelln, un mennigeen hollt dat allns för Tüünkram. De Geschicht fangt an met een luud Stormbrusen. Na ja, dat mag woll noch angahn. Stormbrusen, dat kennt wi ok, wenn dat Weer mol verrückt speelt. Man denn ward vertellt van ölben Mannslü, de harrn Füerflammen up'n Kopp, "de ut'nanner flickern". Wat schall denn dat? Un denn fungen se ok noch an met Predigen in heel verscheedene Spraken. Jedereen, un weer he noch so frömd, kunn de Predigt in siene Moderspraak höörn - so as van Dag bi een grooten internatschonalen Kongreß met'n Dolmetscherbüro un Kopphörers up jeden Platz. De modeerne Technik makt dat möglich. Man dormols? Dor schalln wi uns nu een'n Vers ut maken! Mi fallt up: Ok dormols hett dat all Lü geben, de holln dat allne för Tüünkram un sän: "De Mannslü, de dor predigen, sünd duun." Noch böser kunnen se dat woll nich utdrücken. Stelln wi uns dat mol vör! Een Prediger, de duun is - dat paß doch nich tohoop! Dat is doch ne Gotteslästerung! Is de Prediger duun, denn ward ut'n Gottsdeenst een Düwelsdeenst.

Wat fangt wi nu an met dese markwördige Geschicht van Stormbrusen, Füerflammen up'n Kopp un Predigt för een jeden in siene Moderspraak? An'n eenfachsten is, wi nehmen dese Geschicht mol as eene Billergeschicht. Wenn uns een Minsch frogt, wat dat is - Pingsten, denn fallt uns woll toeerst in: Pingsten, dat is ne Gedenkfier an dormols; as de Heilige Geist öwer Jesus sien Jüngers kamen is. "Un wat is de Heilige Geist?" frogt uns uns' Tegenöwer den woll wieter? Mm, wi weeten genau, wo swohr dat is, dat wi anner Lü dat verklorn. Un nu stelln wi uns mol ne Schoolklass van lüttje Kinner vör, dree Daag vör Pingsten, un de Lehrer schall de Kinner ut'n anner klamüsern, wat dat is: Pingsten un Heiliger Geist.

De Evangelist Lukas weer een kloken un gelehrten Kirl ween. Dat heet, he weer en Dokter van de Medizin. Man van Geschichtsforschung verstunn he ok wat. Un denn weer he noch een grooten Dichter un Schriftsteller. Lukas fangt nich an: "De Heilige Geist is een Geist van heel besünnere Oort" - sowat begriepen de Kinner doch nich. Nee, Lukas vertellt ne Geschicht, so spannend as een Krimi. Dor sitten de Kinner un kriegt rode Ohrn un groote Oogen, un se sehn dat vör sik: Dat groote Huus, dat anfangt to wackeln van dat Stormbrusen, un se sehn Jesus siene Jüngers met de Füerflammen, un de Kinner frogen sik, jüst so as dat hier in de Geschicht steiht: "Wat schall dor noch van warrn?"

Is dat nich wunnerbor, wenn Kinner een so gooden Lehrer hebbt as desen Evangelisten Lukas? Un wenn de Kinner de Geschicht höört hebbt, denn künnt se ehrn Molkasten rutkriegen un van dese Geschicht een Bil molen, schön bunt.

Man nich bloot för de Kinner hett Lukas wat to seggn, ok för uns groote Lü. Ok wi künnt allerhand van em Liern. Dat kummt bloot nich van sülvst. Wi möten uns Gedanken een lütt beeten in Swung bringen, wenn wi dor wat van hebben wullt. Wi möten öwerleggn, wat de Biller bedüüten, de Lukas uns hier vör de Oogen molt.

Dat fangt an met dat Stormbrusen. De Storm kummt jo nich van uns, kummt nich ut uns' Hüüs, kummt nich ut de Eer. He kummt van baben up uns daal. Wi künnt em nich maken. Wi künnt dor nix an doon. Wi künnt bloot beden, dat he uns nich to Schaden kummen lett.

Dat tweete is: Wi künnt de Storm nich sehn. He besteiht ut Luft. Man wi künnt sehn, he hett groote Kraft. He kann Bööm utrieten, Hüüs affdecken, Water in de Höögde pietschen. Minschen künnt sowat nich. Jüst so is dat ok met'n Heiligen Geist. He kummt nich van uns. Wi künnt em nich maken. He kummt van baben, kummt van Gott. He weiht, wor he will. Wi künnt em nich sehn. Man he hett groote Kraft. He wannelt Minschen üm. Ut Gottlose kann he Minschen maken, de sik fast up Gott verlaaten. Ut Böse kann he Minschen maken, de veel Goods doon. De Bibel vertellt sowat van Mose, van Petrus, van Paulus, van Zachäus un veele annere. Datt ut Minschen neie Minschen warrn, dat passeert ok noch in uns' Tied, wenn se to'n Globen an Jesus Christus kummen.

Kieken wi uns nu mol de Füerflammen näger an: Wor Füerflammen sünd, dor is dat hell. Nich bloot de Storm, so vertellt Lukas, is van baban kamen, ok de Füerflammen keemen van baben, keemen van Gott. Un se maken dat üm Gott rund rüm hell. In ole Tieden, as de Minschen wenig van Gott wußt hebbt, harrn se groote Angst. För se weer Gott düster un grimmig. Met Offern van Dieren, jo sogor met Minschenoffern hebbt se versöcht, Gott gnädig to maken. De olen Germanen hebbt an Donar, de Dunnergott glöwt - ok ne düstere Gestalt.

De Heilige Geist lett uns heel wat anners glöwen. In jeden Gottsdeenst künnt wi dat marken. Wenn to Ennen de Segen utdeelt ward, heet dat: "Der Herr lasse leuchten sein Angesicht über dir und sei dir gnädig", dat heet: Gott seh di fründlich an. Nich een Gott, de grimmig is, een Gott de uns leew hett. Nich een Gott, van Nacht ümgeven, nee, een Gott, de to uns spreken deit. Nich een Gott, de uns frömd is, man een Gott, de an unse Sied met uns geiht.

Wor Füerflammen sünd, dor ward dat warm. In unse Tied met Zentralheizung, Öltanks un Fernwärme marken wi dat nich mehr so düütlich. In miene Kinnertied mutten wi noch met Holt un Köhlen Füer maken, in de Köök in'n Herd un in de Stuuv in'n Aben. De Fürflammen, van de Lukas vertellt, sünd een Bild för dat Warm-Warrn van Minsch to Minsch. Un dat is heel wichtig för uns' Tied, in de de "soziale Kälte" sik ümmer mehr utbreeden deit. De Lü, de dat beter geiht, möten sik kümmern üm de, de arm sünd. Dat ward mehr un mehr vergeeten. Mennigeen seggt: "Wat gahn mi de armen Lü an? De sünd mehrstendeels sülvst schuld, wenn se nich torecht kummen. Schalln se sik doch mol anstrengen, datt se mehr Geld verdeenen!" "Soziale Külte", de kummt seker nich van'n Heiligen Geist. De hoogdüütsche Sprak kennt ok dat Woord, een Minschen "die kalte Schulter zeigen". Gott wees Dank; up Platt gifft dat dese Redensoort nich. Ok dese kole Deel van unsen Körper kummt nich van'n Heiligen Geist. Denn de gifft uns Kraft, datt wi uns sogor nah dat Gebod ut Jesus siene Bargpredigt utrichten künnt: "Hefft jo Fienden leew."

Kummen wi toletzt noch up de Spraken: Dat Ole Testament vertellt in dat erste Mosebook de beröhmte Geschicht van deTorm-Baueree in Babylon. Dor kunnen sik de Lü nich mehr verstahn, un denn harrn se met Bauen upholln mußt. Langen, langen is dat her. Wat van desen Torm noch öwerbleeben weer, harr jo een grooten Gelehrten un Forscher, Robert Koldewey, weer utgraben. Dese Torm is as een Denkmol. He lett doran denken, datt de Lü sik nich mehr verstahn kunnen. Lukas sett dese ole Geschicht nu een anner Denkmol tegenöwer: De Geschicht van de Lü, de sik weer verstahn künnt, ok wenn ehr Spraken heel verscheeden sünd. De Heilige Geist bringt dat tostannen. He föhrt Minschen to'n anner, ok wenn de Farv van ehr Huut un wenn ehr Natschonaliteet heel verscheeden is.

Met den letzten Krieg un siene Millionen van Doden hett Düütschland sik haarst de heele Welt to Fienden makt. Un doch sünd, as de Krrieg to Ennen weer, Minschen kamen un hebbt Düütschland hulpen, hebbt uns de Hannen geven un wulln weer Fründ met uns warrn. Dor weer de Heilige Geist an't Wark. Mischonare hebbt allerhand Johrn van ehr Leben hengeven, datt se ne Sprak ut Afrika of ut Asien liern dän, dormet se de Lü dor wat van Jesus Christus vertelln künnt. Ok dor is de Heilige Geist met an't Wark.

Laat uns Gott bidden, datt de Heilige Geist ok bi uns an't Wark is. He geev uns Kraft, datt wi uns stief un fast up Gott un siene Leev verlaten künnt. He geef uns Licht in düster Tieden. He mak uns warm för Minschen, de in Nood sünd. He last uns dorto helpen, dat sik de Minschen ün uns rüm beter verstahn. Amen.

Dr. Ernst Arfken, Pastor
Obere Karspüle 3
37073 Göttingen


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