Göttinger Predigten im Internet
hg. von U. Nembach, J. Neukirch, C. Dinkel, I. Karle

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Predigtreihe zum Vater Unser, Oktober 2006
Einleitung
(-> zu den aktuellen Predigten / www.predigten.uni-goettingen.de)


Zur Übersicht der Reihe

Ulrich Nembach
Predigtreihe zum Vaterunser

Die diesjährige Predigtreihe im Herbst gilt dem Vaterunser. Die Predigten werden begleitet von theologisch-hymnologischen Informationen und Grafiken. Das Vaterunser erschließt sich so in einer Weise, die eine Predigt oder selbst einer Reihe von neun Predigten wie hier nicht ermöglicht. Dichter, Musiker und ein Grafiker zeigen, wie das Vaterunser sie erreichte, traf, und projizieren damit zugleich das Gebet in Breiten und Tiefen, die eine Fülle zeigen, die sonst verborgen bleibt.

Die damit getroffene notwendige Auswahl – allein zahlreiche Komponisten regte das Gebet an, u.a. Luigi Cherubini, E Nomine, Charles Gounod, Leos Janacek, Franz Liszt, Giacomo Meyerbeer, Otto Nicolai, Bernardino Rizzi, Igor Strawinski, Pjotr Iljitsch Tschaikowski und Giuseppe Verdi (http://de.wikipedia.org/wiki/Vaterunser#Das_Vaterunser_in_der_Musik) – möge helfen zu Vertiefung in das Gebet von Predigenden, Hörenden und Sehenden.

Ulrich Nembach
Die Predigten

Die Predigten, neun an der Zahl, je eine zu den sieben Bitten und je eine zu Anrufung und Schluss des Gebetes, stammen aus der Feder von neun Autoren. Besondere Absprachen zwischen ihnen gab es nicht. Alle setzten sich direkt mit ihrer Predigt auseinander. Dabei zeigt sich, wie sehr Anrede, Bitten und Schluss mit einander verbunden, in einander verwoben sind. Es ergeht Predigern, Dichtern, Musikern und Grafiker wie in einem Hochhaus, das auch zahlreiche Tiefgeschosse hat oder wie vor dem Bildschirm, wenn zahlreiche Dateien für die zu bearbeitende Aufgabe geöffnet sind. Man ist ständig unterwegs. Allerdings man verliert nie die Orientierung, wo man sich auch gerade befindet. Anrede, Bitten und Schluss sind jede für sich so aussagekräftig, dass sie die anderen Bitten gerade deswegen brauchen. Das klingt wie ein Widerspruch, ist es aber nicht. Es ist vielmehr so wie in der Physik, in der Quantenmechanik oder in der Astronomie, wo wir Probleme haben zu beschreiben, was wir sehen, und dabei immer wieder ins Staunen geraten. Das Vaterunser fasst das Staunen in der Doxologie am Schluss und in dem Amen zusammen. Entwicklungsspychologisch ausgedrückt. Es ergeht uns wie Erwachsenen, die, selbst wenn sie sich als Jugendliche ärgerlich von ihren Eltern abwandten, feststellen, dass Mutter und Vater gar nicht so schlecht sind, ja, es schön ist mit ihnen zu reden. Wir beten das Vaterunser vom Kreuz Christi herkommend, wenn wir uns an den Vater, seinen Vater, unseren Vater wenden.

Prof. Dr. Dr. Ulrich Nembach
ulrich.nembach@theologie.uni-goettingen.de

 

 

Alexander Völker
Einführung zu Liedern des Vaterunsers

Bei den hymnologischen Informationen/Ratschlägen sind für jeweils eine Predigt/ Gottesdienstfeier zu den Vaterunserbitten sowohl die entsprechende Strophe des Liedes Vater unser im Himmelreich (Martin Luther, Evangelische Gesangbuch, erarbeitet im Auftrag der Evangelischen Kirche in Deutschland und ihrer Gliedkirche, 1994 =EG, Nr. 344) als auch ein klassisches Kirchenlied und ein zeitgenössisches „neues“ Lied aus dem Gesangbuch zum Singen vorgeschlagen.

Grafiken: Zeichen des Gebets

Sie entstammen der Feder des jungen ungarischen Künstlers Andràs Simon (graphic.simon@t-online.hu), der das Ensemble von neun Schwarz-Weiß-Graphiken dankenswerterweise zur Verfügung stellte.

Der Betrachter erkennt ohne Schwierigkeiten in diesen „Zeichen des Gebets“ Herz, Auge, Taube, Buch, Brot, Schlange, Schwert und immer wieder das Kreuz als Sinnzeichen dessen, was Menschen mit dem Vaterunser beten. Entscheidend sind die diese figürlichen Elemente verbindenden – oder auch trennenden – Linien, die die jeweils geistlichen Bewegungsrichtungen versinnbildlichen. Jedes der neun Zeichenbilder kann insgesamt als „Schau“ der Vaterunserbitten dargeboten werden, aber denkbar ist es auch, sie etwa durch eine power-point-Präsentation vor den Augen von Beterinnen und Betern entstehen zu lassen, um die meditative Kraft mitzuteilen, die Andràs beim Beten des Vaterunsers erfüllt hat.

Alexander Völker
asvoelker@teleos-web.de


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