Göttinger Predigten im Internet
hg. von U. Nembach, Redaktion: R. Schmidt-Rost

Friedensgebet
von Monika Greier-Morck
(-> zu den aktuellen Predigten / www.predigten.uni-goettingen.de)

(3-4 Min.Musik - Hände über Overhead-Projektor zeigen, einen Moment Musik
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Der Friede unseres Gottes sei mit uns allen.
Wir verbinden uns mit allen,
die für den Frieden in der Welt beten.

Wir verbinden uns im Namen Gottes, des Vaters und der Sohnes und der Heiligen Geistes, Amen

Wir beten zu Gott, der unser Leben in der Hand hält und in dessen Händen unsere Zeit liegt.

Wir beten zu Gott
und wir singen zu ihm im Namen und für die Menschen,
die die Furcht sprachlos gemacht hat.

Lied: 430 1+2 Gib Frieden Herr...

PSALM 85, 8-14
Herr, erweise uns deine Gnade
und gib uns dein Heil!
Könnte ich doch hören,
was Gott der Herr redet,
dass er Frieden zusagte seinem Volk und seinen Heiligen,
damit sie nicht in Torheit geraten.

Doch ist ja seine Hilfe nahe denen, die ihn fürchten,
dass in unserem Lande Ehre wohne;
dass Güte und Treue einander begegnen,
Gerechtigkeit und Friede sich küssen;
dass Treue auf der Erde wachse
und Gerechtigkeit vom Himmel schaue;

dass uns auch der Herr Gutes tue,
und unser Land seine Frucht gebe;
dass Gerechtigkeit vor ihm her gehe
und seinen Schritten folge. Amen

(Mundbild über Overhead-Projektor zeigen, einen Moment Musik
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Einige kurze Gedanken zum Mundbild

Halte den Mund,
was verstehst Du schon davon, da soll man sich besser raushalten.
Die Mächtigen machen sowieso, was sie wollen, hat keinen Zweck darüber zu reden
Und übrigens: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.
Halte Deine Zunge im Zaum.

Ich könnte so losschreien, aber natürlich tue ich es nicht. Natürlich nicht?

Wer hört schon auf das, was ich sage?
Wen interessiert schon meine Meinung. Die haben ihre Pläne doch längst fertig.
Wann sie die Drohschraube anziehen, wann eine Eskalation geeignet erscheint, ob und wenn ja, wann die Truppen losmarschieren sollen.

In der Bibel steht:
Tu Deinen Mund auf für die Stummen, für die Sache aller, die entrechtet sind.

Soll ich wirklich den Mund auftun?
Aber wo anfangen?
Es gibt so viele Menschen, die wie stumm sind und so viele Entrechtete, denen es die Sprache verschlagen hat.

Tu Deinen Mund auf für die Stummen, für die Sache aller, die entrechtet sind.

Ob Gott damit wirklich mich meint?

Genaugenommen hat er ja recht. Ich kann es, wenn ich will, ich finde Worte, wenn er mir hilft – gegen die tägliche Gewalt und gegen die große Bedrohung.

Ich will mich nicht ent-mündigen lassen von der Furcht, ich will nicht anderen nach dem Mund reden

Will mich nicht mund-tot machen lassen durch Argumentationen von angeblicher Vernunft, realistischer Bedrohungseinschätzung und scheinbar unausweichlicher Notwendigkeit.

Ich kann nur sagen, was ich fühle.
Und ich weiß auch, ich bin nicht allein.
Ich rede nicht allein, ich bete nicht allein.

Manchmal kann Reden auch Gold sein.
Und wer schweigt hat sich schon entschieden.

Tu Deinen Mund auf für die Stummen, für die Sache aller, die entrechtet sind.
Herr, hilf mir, zur rechten Zeit, die richtigen Worte zu finden, um von Deiner Gerechtigkeit zu erzählen.
- Musik -

Das folgende Gebet hat einige Teile.
Am Ende jeden Teils sage ich: Herr wir bitten Dich“.
Dann singen wir immer „Herr erbarme Dich“, nach der Melodie, die sie unter der Nummer 178.11 im Gesangbuch finden.

Herr unser Gott:
1) Auch heute lassen uns die Gedanken an die Kriegsgefahr nicht los.
Wochen geht das schon so
zuerst konnten wir kaum glauben, daß es wirklich passiert
und auch jetzt möchte unser Gehirn kaum aufnehmen, was wir sehen und hören.
Krieg soll nach Deinem Willen nicht sein!
Unsere Zerrissenheit und unsere Trauer bringen wir vor Dich

Herr wir bitten Dich: .......178.11 Herr erbarme Dich

Herr, unser Gott:
Höre, was wir sagen.
Wir spüren die Wunden unserer Welt.
Sie leidet an Unmenschlichkeit und Lieblosigkeit.
Sie leidet an jedem Schlag, an jedem Schuss, an jeder Bombe.
Wir betrachten diese Wunde mit Angst und Sorge,
haben Angst, dass sie sich ausbreitet statt zu heilen,
und spüren auch, dass wir diese Wunde mitzuverantworten haben.

Wir bitten Dich .....Herr, erbarme dich.

Herr unser Gott,
Soldaten haben Angst vor dem Tod.
Menschen in Amerika haben Angst vor dem Tod.
Menschen im Iran haben Angst vor dem Tod.
Sie alle, ganz normale Menschen, wollen nichts anderes als ganz normal zu leben, zu arbeiten, Kinder großzuziehen und in Würde alt werden.
Aber abhängig sind sie von den Kriegs- und Machtgedanken ihrer Führungsriege.
Herr, lass die Regierenden ernsthaft nach Wegen zum Frieden suchen um den drohenden Krieg zu verhindern und sich nicht vom eigenen Druck zwingen lassen Krieg zu führen. Zeige Du Herr einen Ausweg, wo jeder das Gesicht wahren kann .

Herr, wir bitten Dich ... Herr erbarme Dich

Herr, jede und jeder von uns hat eigene Gedanken, die wir jetzt im Stillen in der Gemeinschaft vor Dich bringen

Schweigen................

Herr, wir bitten Dich:....

Herr, wir bitten auch für uns:
Lass uns immer wieder neu für den Frieden beten.
Lass uns immer wieder den Mut finden,
uns für den Frieden einzusetzen,
- durch verbindende Worte und Taten,
- durch Teilen,
- durch Abbau von Trennendem
- und vor allem: durch Widerstehen der Gewalt.
Schenke uns dazu die Kraft und deinen Segen.
Schenke den Wunden der Welt Heilung
durch Jesus Christus, deinen Sohn,
der die Welt mit dir versöhnt hat.
Herr wir bitten Dich ... Herr erbarme Dich


Biblische Lesung:
Jes 45,18-24

18 Denn so spricht der HERR, der den Himmel geschaffen hat - er ist Gott; der die Erde bereitet und gemacht hat - er hat sie gegründet; er hat sie nicht geschaffen, daß sie leer sein soll, sondern sie bereitet, daß man auf ihr wohnen solle: Ich bin der HERR, und sonst keiner mehr.
19 [a ] Ich habe nicht im Verborgenen geredet an einem finstern Ort der Erde; ich habe nicht zu den Söhnen Jakobs gesagt: »Sucht mich vergeblich!« Denn ich bin der HERR, der von Gerechtigkeit redet und verkündigt, was recht ist.
22 Wendet euch zu mir, so werdet ihr gerettet, aller Welt Enden; denn ich bin Gott, und sonst keiner mehr.
23 [a ] Ich habe bei mir selbst geschworen, und Gerechtigkeit ist ausgegangen aus meinem Munde, ein Wort, bei dem es bleiben soll: Mir sollen sich alle Knie beugen und alle Zungen schwören
24 und sagen: Im HERRN habe ich Gerechtigkeit und Stärke. Aber alle, die ihm widerstehen, werden zu ihm kommen und beschämt werden.


Musik

Lied: 436 Herr gib uns Deinen Frieden..4x

Alle unsere Gedanken für die Zukunft und was wir Gott noch sagen möchten
fassen wir zusammen in dem Gebet, das Jesus uns zu bitten gelehrt hat:
Ich bitte Sie dazu aufzustehen:

Vater Unser
Vater Unser im Himmel.
Geheiligt werde Dein Name
Dein Reich komme
Dein Wille geschehe
wie im Himmel so auf Erden
Unser tägliches Brot gib uns heute
Und vergib uns unsere Schuld
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern
Und führe uns nicht in Versuchung
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit, Amen

Der Segen Gottes begleite uns in unserem Alltag.
Wie soll der Segen helfen? Ein Mensch in Irland schrieb einen Gedanken dazu auf:

Ich sagte zu dem Engel […]
Gib mir ein Licht,
damit ich sicheren Fußes
der Ungewissheit entgegen gehen kann.
Er antwortete:
gehe nur in die Dunkelheit
und lege deine Hand
in die Hand Gottes.
Das ist besser als ein Licht
und sicherer als ein bekannter Weg.

So lege Deine Hand in Gottes segnende Hand:

Segen:
Der Segen Gottes, der allmächtig ist und barmherzig
gehe mit Euch.
Der Segen Gottes
lenke Eure Füße auf den Weg des Friedens
Der Segen Gottes kehre ein in Eure Wohnungen
und erfülle sie mit Freundlichkeit
Der Segen Gottes erwärme Eure Herzen
und mache sie mutig und stark, Amen

Musik


Ablauf

Eingangsvotum

Lied 430 1 und 2

Psalm

Bild „Mund“, 2. min Musik

Gedanken zum Bild

Bild 2 min Musik

Gebet mit Zwischenteilen: 178.11 Herr erbarme Dich

Bibellesung

Kurz Musik

Lied 436 4x

Vater Unser

Segen

Musik


Monika Greier-Morck
E-Mail: Pfarrerin-Greier@gmx.de



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