Göttinger Predigten im Internet
hg. von Ulrich Nembach und Johannes Neukirch

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Reflexion zum 1. Gebot
Ulrich Nembach

„Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus dem Lande Ägypten, dem Sklavenhause, herausgeführt hat. Du sollst nicht andere Götter haben“ [1] .

So redet nur einer. So kann nur einer reden, der Herr selbst über das damals mächtige Ägypten ist. Wer andere Götter neben diesen Gott stellt, macht sich selbst damit zum Herrn der Götter, denn er bestimmt, wer Gott ist. Ein solches Handeln widerspricht Gott.

Damit entfällt jede Reflexion über Gott. Luther erklärt deshalb das Gebot, indem er es in seinem Großen Katechismus „ein wenig grob ausstreicht“, d.h. durch Variationen den Lesern erklären will. Das mit dem Gebot gemeinte bringt Luther in seinem kleinen Katechismus auf den Punkt, wenn er schreibt: „Wir sollen Gott über alle Dinge lieben fürchten und vertrauen“ [2] .



[1] Ex.20,2f in der Übersetzung von Martin Noth (Martin Noth, Das zweite Buch Mose, Exodus).

[2] Martin Luther Martin Luther, Der große Katechismus, BSLK, S. 561.
Ders., Der kleine Katechismus, BSLK, S. 507..

Prof. Dr. Dr. Ulrich Nembach
E-Mail: unembac@gwdg.de

 


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