Göttinger Predigten im Internet
hg. von U. Nembach, Redaktion: R. Schmidt-Rost

22. Sonntag nach Trinitatis, 27. Oktober 2002
Predigt über 1. Johannes 2, 7-17, verfaßt von Ralf Hoburg
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"Liebe mit Folgen"

Gemeinschaften haben ihren Reiz und Cliquen sind wie eine Familie. In Vereinen und Clubs lässt sich die Nähe zwischen Menschen sehr unmittelbar erleben und es entsteht so etwas wie Vertrautheit. Vereine und Cliquen bieten Intimität. Die Mitglieder kennen sich untereinander gut, kommen seit Jahren zusammen, sind sich gegenseitig sympathisch und es geht dort zu wie in einer verschworenen Gemeinschaft. Fremde können dort kaum noch Aufnahme finden. Solche Vereine und Gemeinschaften haben ihre Rituale, sprechen eine eigene Sprache, ja man kann sagen, dass sie eine eigene Kultur pflegen. Erst aus der Innenperspektive eines solchen Vereins erschliesst sich dem Betrachter die Kraft, die die Menschen verbindet.

Diese Vertrautheit und Intimität kann Menschen abschrecken, weil man leicht das Gefühl gewinnt, vereinnahmt zu werden. Sie kann aber auch Geborgenheit bieten und eine Nestwärme, die die Gemeinschaft vor der Außenwelt schützt, weil man sich dort im engsten Kreis geliebt, angenommen und verstanden fühlt. Und an gegenseitiger Fürsorge und Annahme mangelt es ja im gesellschaftlichen Alltags- und Berufsleben heute durchaus. Denn wo in Hollywood-Filmen und in unzähligen Pop-Songs die Macht der Liebe gepredigt oder von Toleranz gesungen wird, da herrscht in der Realität des Alltags doch allzu oft Zank und Streit, Neid, Missgunst und Hass. Die Gesellschaft steht in diesen Tagen nicht nur ökonomisch vor der Zerreißprobe. Innerlich reiben sich die Menschen auf und die Bindungsfähigkeit hat seit Jahren starke Risse erhalten. Von der "Neidgesellschaft" war vor Jahren schon die Rede. Die aktuellen Bücher auf der Buchmesse in Frankfurt zeigen, wie innerlich hin und her zerrissen das Leben in Deutschland in den Augen vieler Intellektueller inzwischen gesehen wird. Mancher Roman zeichnet die "Unglücksspur einer Ehe" nach und demonstriert, dass in unserer Gesellschaft die Liebe zu Tode geliebt wird. Die Droge Sehnsucht oder die Gretchenfrage: "wie führe ich ein glückliches Leben" wird von der Liebe erwartet. Die Liebe ist omnipräsent, sie wird in den Medien täglich zelebriert. Mir geht es da wie dem Hamburger TV-Moderator Roger Willemsen, der in seinem jüngsten Buch an Deutschland leidet und zu einem Ergebnis kommt: "nichts ist Gefühl, alles Gefühl". Die Flucht in die vermeintlich heile Welt der Schrebergartenkolonie bietet sich als Ausweg an. Der Zuschauer lässt sich gerne entführen in die Innenwelt der Lebensgemeinschaft etwa in einer der unzähligen "Daily soaps" und lebt und leidet stellvertretend vor dem Fernseher mit den Serienheldinnen und Helden und geht allzu gerne den Pakt mit der künstlichen Welt der Fernsehserien-Gemeinschaft ein.

Wenn man so will, bildet auch eine Kirchengemeinde eine Art Vereinsgemeinschaft, die von einer Sehnsucht nach Geborgenheit getragen wird. Die Kerngemeinde kennt sich und in den Gruppen und Gemeindekreisen begegnen sich eigentlich immer nur die selben Menschen, die sich seit Jahren, zum Teil Jahrzehnten in der Kirchengemeinde engagieren und sich dort einfach wohlfühlen. Die Kirche bildet heute mehr als früher eine Welt für sich, deren Regeln kaum noch bekannt sind. Viele ältere Gemeindeglieder haben mehrere Generationen von Pfarrerinnen und Pfarrern kommen und gehen gesehen. Wer sie fragt, weshalb sie sich in der Gemeinde engagieren, erhält oft formelhaft zur Antwort: Es geht doch um die Verkündigung des Evangeliums. Vieles dreht sich inzwischen um sich selbst und hin und wieder weiss man im Seniorenkreis, der seit 30 Jahren besteht und einmal als Familienkreis angefangen hatte, gar nicht, wieso man sich im Gemeindehaus trifft und nicht bei der örtlichen Volkshochschule. Von aussen betrachtet erscheint die Kirche als ein Verein unter anderen im gesellschaftlichen Alltag und es fällt auch bei einem Blick die vielfältige Welt der Gemeindebriefe schwer, das wirklich Unterscheidende zu finden. Begeisterung finde ich derzeit im evangelischen Gemeindeleben kaum noch und ich frage mich ernsthaft, wie sich dieser Kreislauf volkskirchlichen Gähnens durchbrechen lässt. Die Kirche existiert, weil sie existiert und allenfalls Kirchengebäude und Friedhöfe erinnern an die religiöse Dimension der Kirche. Es stellt sich unverhohlen die Frage: wo ist der Schwung des Anfangs geblieben? Und von Begeisterung ist allenfalls in Liedern des Kirchentages die Rede, wenn da von jung und alt geträllert wird: "Die Sache Jesu braucht Begeisterte..."

Und dabei wird besonders von der Kirche eine Gegenkultur in der Gesellschaft erhofft und erwartet. Wie oft habe ich bei diversen Gesprächen schon die Meinung gehört: "In der Kirche geht es doch anders zu"! Und ebenso oft ist dann zu hören: Pastöre oder Geistliche streiten ja nicht. In der Kirche herrscht Demütigkeit und zumindest glauben viele, dass sich in der Kirche wirklich alle "lieb haben". Was man von der Liebe im Fernsehen bloss erhofft, soll wenigstens in der Kirche stellvertretend für uns alle gelebt werden! Eine Gemeinschaft, die sich von der Liebe tragen lässt und in der Menschen anders miteinander umgehen. Weit gefehlt, kann ich da nur sagen, denn die Erfahrung zeigt etwas anderes und dann denke ich dabei unwillkürlich an die Verse im 1. Johannesbrief. Anspruch und Wirklichkeit klaffen in der Kirche genauso auseinander wie überall auf der Welt, wo Menschen miteinander arbeiten, leben, reden und streiten. Aber eines stimmt schon: Christen leben aus einer anderen Quelle und ihr Miteinander beruht auf einem besonderen Grund.

Der Predigttext des 1. Johannesbriefes beschreibt diesen Anspruch des Gemeindelebens sehr deutlich und zeigt gleichzeitig, wie das Leben in der Gemeinschaft sein soll. Der Briefschreiber konfrontiert seine Gemeinde klar mit Anspruch und Wirklichkeit des Christseins und zeigt damit auch uns heute inmitten einer zerbröselnden Volkskirche die Dynamik einer Kirchenvision, die vom Motor der Liebe angetrieben wird. Es steht ausser Frage, dass der Brief an mehrere Gemeinden geschrieben ist, denen das Feuer der Liebe zu erlischen droht und die mit Anfechtungen zu kämpfen haben. Sogenannte "Irrlehrer" sind in der Gemeinde aufgetaucht und sorgen für Verwirrung. Sie verkündigen eine andere Lehre, die die religiöse Abkehr von der Welt fordert. Die Mächte der Welt gehören für sie in das Reich der Finsternis. Mich erinnert manches an dieser "Irrlehre" an fundamentalistische Ideen, mit denen wir nicht nur im Islam heute zu kämpfen haben. Fundamentalismus ist ein religiöses Zeichen der Zeit und es gilt aufzupassen, dass man nicht in die Falle der falschen Alternativen gerät. Davor warnt letztlich auch der Predigttext aus dem Johannesbrief. In dieser Situation des Auftretens von Irrlehrern und dem Gegenüber von Licht und Finsternis zeigt der 1. Johannesbrief auf, dass die Funktion der Gemeindearbeit in der Inszenierung einer Liebesbeziehung liegt. Aber diese Liebesbeziehung ist wahrlich anders gemeint als einerseits der verharmlosende Anspruch des "wir haben uns alle lieb" und andererseits auch etwas anderes als die Überstrapazierung der Liebe als zwischenmenschliches Glücksgefühl. Die Liebe ist das eigentliche Zentrum der Gemeinde, aber diese Liebe hat sowohl ihren Grund als auch ihre Folgen. Damit wird dann die Liebe an ihre religiösen Heimat zurückgeholt, denn auch der Apostel Paulus weiss im 1. Korintherbrief davon zu schreiben: "Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei. Aber die Liebe ist die größte unter ihnen." (1. Kor. 13, 13) Was ist so besonderes an der Liebe, dass sie zum Wesen des Christentums wird? Ich werde dabei immer an einen Satz des Theologen Rudolf Bultmann erinnert, der formulierte: "Eure erste Liebe soll die Theologie sein". Damit meint Bultmann, dass die Liebe den Menschen in Bewegung setzt und ihn dazu anleitet, ihr redlich auf den Grund zu gehen und zu verstehen, was Grund und Ursache der Liebe ist.

Auf das Miteinander legt der Briefschreiber grossen Wert. Schon die Anrede der Gemeinde macht das deutlich: "Geliebte" - so spricht der Verfasser die Gemeinde an! Wenn man so will drückt sich hier der Kern der Beziehung zwischen dem "Pastor", d.h. doch nicht weniger dem Hirten und der Gemeinde als der geliebten Schar der Menschen aus, die an Christus glauben. Die Liebe bildet also die Mitte in dieser besonderen Gemeinschaft, dieser Clique von Menschen. Keine Distanz der Arbeitsbeziehung, keine hierarichische Über- und Unterordnung wird hier geduldet, sondern alles lebt aus der Sorge und dem Füreinander zwischen Pastor und Gemeinde. So erklärt sich in gewisser Weise der predigtartige Stil dieser Perikope und gleichzeitig der liebevoll ermahnende Tonfall. Im Spiegel der heutigen Gemeindewirklichkeit bekommt dieser - durchaus pastorale - Tonfall der Fürsorge eine hohe Bedeutung. Wo und vor allem wie wird diese gegenseitige Liebeskultur in der kirchlichen Gemeinschaft eigentlich noch sichtbar? Wenn man so will ist nach diesem Text die Liebe das Sein der Gemeinde, die damit zu einer qualitätvollen, d.h. aus der Liebe lebenden Gemeinschaft bzw. einem Liebesverein werden müsste. Das etwas verstaubte Wort von der kirchlichen Dienstgemeinschaft bringt noch etwas davon zum Ausdruck, dass das Sein der Gemeinde ein besonderes ist.

Bei alledem sagt der Verfasser des Briefes den Gemeinden eigentlich gar nichts wirklich neues, sondern verweist sie lediglich auf die Grundlagen des Glaubens: es ist das alte Gebot, das aus dem Judentum stammt und das eine Kontinuität zwischen dem Bund mit Israel und dem Bund in Christus darstellt. Und er erinnert die Gemeinde dann daran, nicht die Welt lieb zu haben. Für unsere Ohren sind solche z.T. weltfremden Sätze schwer verständlich. Wir leben doch in der Welt und es gibt viele Annehmlichkeiten, auf die ich nicht verzichten möchte. Wenn aber davor gewarnt wird, nicht die Welt lieb zu haben, dann meint der Johannesbrief die Vergötterung des Weltlichen oder anders ausgedrückt: die Welt wird mit all ihren Schönheiten auf den Sockel gestellt. Das tun die Irrlehrer. Es geht nicht um Weltflucht des Glaubens, wie etwa auch Fundamentalisten im Christentum und Islam glauben. Sondern aus der Liebe entwickelt sich die Dynamik und die Inbeziehungsetzung zur Welt und zum Nächsten. Und eines steht fest: Der Johannesbrief pocht auf die Gleichung, dass die Christen im Licht leben und sie diesem Stand entsprechen, wenn sie gegenseitig Liebe üben. Diese Bewegung hat immer schon den besonderen Reiz der Gemeinschaft der Christen ausgemacht, weil sie etwas Veränderndes und Bewegendes in sich trägt.

Aber was heisst das dann konkret, wenn der Johannesbrief von diesem Sein im Licht spricht, das die Existenz eines Christen im Kreis der Gemeinde ausmacht? Der Text nimmt uns hierbei in eine Bewegung hinein, die von einer Grundschwingung bestimmt ist: Gott hat die Welt geliebt und Jesus Christus war diese Liebe Gottes in Person. Von dieser Liebe geht alles aus. Das ist das Wort, das die Gemeinde in jeder Predigt hört. In dieser Bewegung wird sie dann eine Gemeinde mit Hoffnung und aus dieser Liebe heraus gelten in ihr andere Regeln. Diese Liebe, aus der heraus sich der Mensch definiert, ist die Kultur des "Christenvereins". Mit modernen Worten ausgedrückt, ließe sich die steile Formulierung wagen, dass diese Liebe die Unternehmenskultur der Kirche ist. So kann der Johannesbrief dann getrost die Aussage treffen, dass derjenige, der seinen Bruder liebt, im Licht bleibt. Also haben im Grunde genommen doch diejenigen Recht, die aus ihrer Erwartungshaltung heraus behaupten, dass es in der Kirche anders zu laufen habe als in der Welt, dass die Kirche also der Musterverein ist, in dem wie eingangs beschrieben eine Harmonie und eine eigene Kultur herrschen. Auch wenn dadurch der Eindruck einer gewissen kirchlichen Enge entsteht, bin ich davon überzeugt, dass an dieser von aussen an die Gemeinden herangetragenen Erwartung durchaus Richtiges dran ist. Die kirchliche Gemeinschaft ist eine besondere Gemeinschaft, die aus diesem Geist der - so heisst es ja im Predigttext - brüderlichen Liebe getragen ist. Die Gefahr der Abgrenzung und Isolierung sehe ich dabei wohl und es lässt sich ja durchaus diese Beobachtung an vielen Gemeinden heute machen. Gleichzeitig ist diese "Bruderliebe" etwas anderes als die übersteigerte Liebe des zwischenmenschlichen Glücks. Die Absolutsetzung der Liebe in den Medien widerspricht der Liebe, wie sie als Fürsorge für den Anderen in der Bruderliebe zum Ausdruck kommt. Die "Bruderliebe", wie sie der Johannesbrief versteht, ist der alternative Umgang mit dem Anderen.

Viel wichtiger aber ist die grundsätzliche Tatsache, dass für den Johannesbrief aus der Bewegung der Liebe heraus ein "alternatives" Verhältnis der Christen zur Welt bestimmt wird. Und die Kirche ist der Ort dieses alternativen Umgangs mit der Welt. Der Johannesbrief schreibt, dass sich aus dem Sein im Licht ein neues Sein in der Welt ergeben muss. Die Welt wird nicht per se abgelehnt. Das ist das permanente Missverständnis, das etwa auch den Fundamentalismus prägt. Hier wendet sich der Briefschreiber gegen die Irrlehrer, die der Gemeinde eine falsch verstandene Lehre aufzwingen wollen. Die Welt aber erscheint durch das Sein im Licht in ihrer ganzen Relativität. Es geht um die andere, d.h. alternative Haltung der Christen der Welt gegenüber. Wer nur die Welt und ihren Materialismus liebt, der liebt - so der Johannesbrief - im eigentlichen Sinne nicht Gott. Vielmehr gewinnt der Mensch durch den Christusglauben die rechte Einstellung zur Welt und zu den Menschen. Damit weiss der Johannesbrief - gerade indem er mit dem Bild der "Bruderliebe" argumentiert - um die diakonische Dimension aller Gemeindearbeit. In der Gemeinde erhält die Bruderliebe ihren konkreten Ausdruck, wenn die Christinnen und Christen füreinander einstehen und insofern - nicht unähnlich einem Verein - auch eine familiäre Geborgenheit vermitteln. Diese fürsorgende Familie darf sich aber nicht gegen die Welt abschliessen oder sich gegen neue Impulse sperren, sondern hat sich auf den Anderen auf eine offene Gesellschaft einzulassen um der Liebe Gottes willen. Die "Bruderliebe" hat also Folgen, weil der Nächste in diese Gemeinschaft mit offenen Armen und offenem Herzen aufgenommen wird. Dass gerade diese Offenheit mir in den Kirchengemeinden unserer Tage zu häufig fehlt, macht für mich den Stachel im Fleisch aus, der tief mit der Krise der Kirche verbunden ist.

Wie also sähe der Alltag einer Gemeinde heute aus, wenn sie sich ernsthaft von den Leitgedanken des Johannesbriefes tragen liesse? Wie lässt sich die "Bruderliebe" aus heutiger Sicht geschwisterlich leben? Was wäre das Leitbild des "Christenvereins" in heutiger Zeit, der sich von der Welt in der Liebe unterscheidet, sich dabei nicht fundamentalistisch abgrenzt, sondern pluralismusfähig für die Welt wird? Oder konkret: wie kann der alternative Umgang mit dem Anderen gelebt werden? Wenn eines dabei zutreffen kann, dann ist es sicherlich die Grunderkenntnis, dass bei allem Tun in der Gemeinde die Atmosphäre eines gegenseitigen Zutrauens herrscht. Wie oft erlebt man es gerade in kirchlichen Zusammenhängen, dass redlich gedacht, gearbeitet und organisiert wird und man sich den Erfolg im wahrsten Sinne des Wortes gegenseitig nicht gönnt. Das aber wäre nach dem Johannesbrief ein Leben in Finsternis. "Bruderliebe" heisst gerade in solchen Kontexten, sich am Erfolg des Anderen freuen und ihn gönnen zu können. Eine Kirche, die sich an dieser Vision einer "Kultur der Liebe" orientiert, wäre erfolgreich, wenn sich für Fremde und Freunde gemeinsam das Gefühl des Angenommenseins ergeben könnte. Die "alternative" Leistungskultur der Kirche läge dann darin, dass eine Mitfreude am Erfolg wächst. Es ist ein Geist von Toleranz, der aus der Liebe erwächst, der zu einer Fröhlichkeit führt, die sich von der lärmenden Eventkultur unserer Tage durchaus unterscheidet. Es muß doch nicht immer in gedrückter Stimmung gepredigt und gefeiert werden. Aber oft macht schon der Ton die Musik und fühle ich mich statt in einer fröhlichen Christentumsgemeinschaft, die auf das Reich Gottes hofft, in einer Vereinsversammlung der Kriegsgräberfürsorge, deren innere Getragenheit aus der Ernsthaftigkeit um die Ehre von Verstorbenen rührt. Die Wichtigkeit dieses Anliegens sei nicht in Frage gestellt, doch letztlich ist es das Ziel der christlichen Hoffnung, "nicht das Ende der Welt, sondern der Anfang des Lebens zu sein" (Jürgen Moltmann). Wenn dem so ist, muß das Feuer der Liebe in jeder Gemeinde brennen. Und diese Liebe ist eine andere, von der in der Welt das Heil erwartet wird, weil sie sich auf Jesus Christus gründet, der das Heil der Welt ist. Aus diesem guten Geist heraus lässt sich dann vortrefflich in guter Gemeinschaft leben, weil wir wissen, dass wir in Christus längst im Licht leben und nicht in der Finsternis. Was kann einem eigentlich besseres passieren, als dass diese Erkenntnis in der Gemeinschaft der Glaubenden kräftig gelebt wird?

Prof. Dr. Ralf Hoburg
Evang. Fachhochschule Hannover
Blumhardtstr. 2
30625 Hannover
Tel.: 0171-8373196
RalfHoburg@aol.com


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