Göttinger Predigten im Internet hg. von Ulrich Nembach und Johannes Neukirch |
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Predigt zur
Konfirmation Frühjahr 2000 Ele Brusermann |
Vorbemerkung: Im Altarraum stehen eine alte Parkuhr (hatte ein Freund im Garten stehen) und eine Autobahnnotrufsäule ( wurde mir sehr freundlich von der Autobahnfernmeldemeisterei Achim-Oyten ausgeliehen) Gnade sei mit Euch und Friede von Gott unserem Vater und Jesus Christus unserem Bruder. Amen. Liebe Konfirmandinnen und Konfirmanden, liebe Festgemeinde! Letzten Sommer in Holland, ein paar von euch waren dabei, bei der
Segeltour auf dem Ijsselmeer: Da saß einer der Erwachsenen an der Reeling
der Mermaid, unseres Zweimasters, schaute in die Ferne, aufs Wasser,
genoß Wind, Wellen und Sonne. Bis einer sich zu ihm setzte, der Lust
hatte zu reden und viel zu erzählen. Der an der Reeling hörte ihm
erst geduldig zu, schließlich wurde es ihm aber doch zu viel.
Du, sagte er, paß auf, ich geb Dir nen Gulden!
Such dir ne Parkuhr, dann kannst Du die vollquatschen! Gottesdiensterfahrungen von Konfirmanden: Eine der ersten war: da
muß man Geld mitbringen! Schock! Da steht plötzlich mitten in so
einem Lied, einer mit so einem Beutel an der Stange vor einem! Wer in die
Kirche geht soll zahlen - und darf dann nicht einmal quatschen! Trotzdem die Erfahrung: Der Glaube ist nicht umsonst. - das ist
doppeldeutig. Was er gesagt hat, macht nur dann Sinn, wenn es Menschen gibt, die
auf die eine oder andere Art dafür sorgen, daß es in die Tat
umgesetzt wird. Nur dann ist es eine Tatsache, ist es Wirklichkeit. Dann werden
Leute von den Worten Jesu angesprochen. Die Liebe nimmt sich keine Freiheiten heraus, sie sucht nicht den eigenen Vorteil. Sie läßt sich nicht zum Zorn reizen und trägt das Böse nicht nach. (1. Kor. 13,5) Begründung: Ich habe den Spruch vor einem Jahr das erste Mal gelesen, seit dem will ich ihn haben, weil er mit der Realität verbunden ist ! Es steckt auch eine Lebensweisheit dahinter ! Der Glaube ist nicht umsonst: er nimmt etwas - und - er gibt mir
was: EinSpruch: Laß dich durch nichts erschrecken und verliere nie den Mut, denn Gott ist mit dir, wohin du auch gehn wirst (Josua 1,9) Den finde ich schön, weil er mir vertrauen zu Gott einflößt. Er sagt mir, daß ich keine Angst haben muß und das ist ein schöner Gedanke. Ein Christ ist in seinem Leben nicht für sich allein. Gott ist mit dir, wohin du auch gehen wirst. Leben ist unterwegs sein. Und da kann man viel erleben. Manchem ist am wichtigsten das da ein Gott ist, an den man sich
wenden kann, wenn man ihn braucht: im Notfall. Zugleich empfinde ich ein Kribbeln, wenn ich sie sehe: Es geht
eine Warnung von Ihnen aus: Auch wenn hier alles ganz ruhig und friedlich
läuft: Es kann sich jederzeit ändern, es kann schnell etwas
passieren. Und weil dann sonst weit und breit nichts ist, stehen die
Notrufsäulen da. Aber: Verlaß dich nicht auf dein Glück, sei
achtsam, vorsichtig, und wisse trotzdem: dir kann etwas passieren.
Warum läßt es Gott zu, daß ich krank bin? - Dann besinnen sie sich wieder auf das, was sie vielleicht seit den Tagen des Konfirmandenunterrichts dunkel noch wissen: daß es Gott gibt, der sie begleitet, auch in den schweren Stunden, daß es Worte aus der Bibel gibt oder auch Strophen von Liedern, die jetzt auf einmal wichtig werden. Dann suchen sie jemanden der erstmal zuhört und vielleicht auch was zu sagen weiß. Dann steht weder eine Parkuhr in meinem Zimmer, noch die Frage nach der Mitgliedschaft im Raum. Jemand fand für sich in der
Bibel: Doch der Herr regiert für alle Zeiten, sein Richterstuhl ist
aufgestellt. Der ganzen Welt spricht er gerechtes Urteil, unparteiisch
entscheidet er über alle Völker: Wie die Notrufsäulen haben auch die Kirchen eine mahnende
Funktion: Ihr habt gesagt: Eure Kirche soll ein Ort sein wo jeder gut aufgenommen wird, wo ihm weitergeholfen wird, wo Leben ermöglicht wird. Allein wegen unseres Glaubens, der sagt: jeder von uns ist ein lebendiggewordener Gedanke Gottes. Jeder Mensch ist einmalig, und ist es wert. Mehrere wünschen sich: Gutes und Barmherzigkeit werden mir
folgen mein Leben lang und ich werde bleiben im Hause des Herrn
immerdar. (Psalm 23,6) einer begründete es so: In unseren Kirchen versuchen wir eine Gemeinschaft zu sein, in der das anders ist ! Und der Frieden Gottes, öffne unsere Herzen bewahre unseren Glauben stärke unsere Hoffnung und wecke unsere Liebe. In Jesu Namen. Amen. Pastor Ele Brusermann, Schulstr.1, 28844 Weyhe-Leeste Die Predigt wurde zur Konfirmation am 21.5.2000 in Leeste gehalten. |
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